In Deutschland wird derzeit viel über Wasserstoff als Lösung für die Energiewende gesprochen. Dabei geht es häufig um große, zentrale Anlagen, auch um den Import von Wasserstoff aus anderen Ländern. In unseren Energiewandlungsanlagen wollen wir dezentral Wasserstoff, Methan und andere chemische Derivate erzeugen und so für eine regionale Nutzung verfügbar machen. Dies ermöglicht eine Versorgung ganzer Ortschaften und Gewerbegebiete mit Strom, Wärme und Kälte sowie die Nutzung von regenerativen Kraftstoffen im Mobilitätssektor. Möglich ist auch die Herstellung emissionsfreier Chemieprodukte. Die Umwandlung von Strom in andere Energieformen und deren Nutzung in verschiedenen Sektoren bezeichnet man auch als Power-to-X.
Was passiert in der Energiewandlungsanlage?
Am Anfang steht erneuerbar erzeugter Strom, mit dem durch Elektrolyse von Wasser zunächst Wasserstoff erzeugt wird. Wasserstoff lässt sich als komprimiertes Gas oder tiefgekühlte Flüssigkeit speichern und als Ersatz für Erdgas, Kohle und Erdöl einsetzen. Es kann aber auch weiter veredelt werden zu Methan (synthetisches Erdgas).
Im Gegensatz zu Wasserstoff, das wegen seiner geringen Energiedichte hohe technische Anforderungen an die Speicherung stellt, lässt sich Methan leicht vor Ort speichern oder kann ins Erdgasnetz eingespeist werden. Grünes Methan als Brennstoff dient ebenfalls als Ersatz für fossile Brennstoffe in verschiedenen Bereichen. Es kann auch für die Herstellung synthetischer Kraftstoffe wie Flüssiggas, Methanol, Kerosin oder Ammoniak genutzt werden. Welche Energieprodukte wir in unseren Energiewandlungsanlagen erzeugen, hängt von den individuellen Energiebedarfen und den Märkten vor Ort ab und wird wesentlich von der Wirtschaftlichkeit eines Projektes bestimmt.
Stabile Energieversorgung
Es besteht die Möglichkeit, dass unsere Energiewandlungsanlagen durch die Ein- und Ausspeisung von grünem Strom, Wasserstoff oder regenerativem Erdgas in das überregionale Strom- und Gasnetz auch als eine Art Back-Up-System dienen und so zu einer stabilen Energieversorgung beitragen.
Warum heißt unser System Energiewandlungsanlage?
Das Energiesystem der Zukunft muss ohne fossile Energien auskommen und trotzdem stabil sein und eine hohe Versorgungssicherheit gewährleisten – auch wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht. Um die Klimaziele zu erreichen und für mehr Unabhängigkeit in der Energieversorgung zu sorgen, ist es zudem notwendig, die Sektoren mehr miteinander zu verknüpfen, um den erneuerbar erzeugten Strom auch für die Wärmeversorgung, den Mobilitätssektor und die Industrie zu nutzen. Diesen notwendigen Wandel unseres Energiesystems schaffen wir mit unserem Konzept der dezentralen Energiewandlungsanlagen bereits heute im regionalen Kontext. Wir rüsten damit Regionen für die Zukunft.
Auf ein Wort
„Mit den Energiewandlungsanlagen können wir Windstrom speicherbar und grundlastfähig machen. Der dezentrale Ansatz, Energie aus der Region für die Region, trägt auch dazu bei, die Akzeptanz für die Energiewende zu erhöhen. Zudem verzahnen wir die Stromwende mit der Verkehrs- und Wärmewende.“
Bernd Jeske
Geschäftsführender Gesellschafter
Zukunft Grüne Gase Brandenburg GmbH
Kontakt
Sie haben Fragen zum Konzept der Energiewandlungsanlagen? Wir freuen uns auch über Ideen für weitere Projekte in Ihrer Region.
Stephan Wiggeshoff
+49 (0) 331 / 60096350
Stephan.Wiggeshoff@
gruene-gase-brandenburg.de
Aktuelles Stellenangebot
Gesucht wird ein Projektingenieur, der Power-to-X-Projekte mit Schwerpunkt grüner Wasserstoff und grüne Gase im Raum Brandenburg entwickelt und dabei disziplinübergreifend sowohl die technische Ausführung als auch die organisatorische Abwicklung übernimmt.
Fünf Schritte zur dezentralen Energiewandlungsanlage
Konzept und Machbarkeitsstudie
Wir erarbeiten gemeinsam mit Betreibern erneuerbarer Energieanlagen und Kommunen eine Konzeptidee für die lokale Nutzung des vor Ort produzierten erneuerbaren Stroms. In einer anschließenden Machbarkeitsstudie nehmen wir die technische und wirtschaftliche Realisierung ins Visier und identifizieren dabei Chancen und Risiken. In diesem Zuge findet in der Regel auch die Auswahl des Technologielieferanten statt, u. a. in Abhängigkeit von den Umwandlungsprozessen und den Energieprodukten.
Technische Planung
In der technischen Planung zur Errichtung einer Energiewandlungsanlage dimensionieren wir zusammen mit dem gewählten Technologiepartner die System- und Anlagenbestandteile sowie die erforderliche Netzinfrastruktur und bilden die gesamte Prozesskette ab. Zudem sind alle Unterlagen für die Standort- und Genehmigungsplanung vorzubereiten.
Entwickeln einer Vertriebsstrategie
Passend zum regionalen Konzept erarbeiten wir eine optimale Vertriebsstrategie und setzen diese um. Grüner Strom und regenerative Wärme werden in der Regel an Anwohner und Unternehmen vor Ort vermarktet, klimaneutrale Kraftstoffe an Partner im Verkehrssektor sowie weitere Nebenprodukte als grüne technische Gase oder chemische Grundstoffe an die Industrie.
Investoren gewinnen
Unser Geschäftsmodell ist, für den Betrieb der Energiewandlungsanlagen regionale Projektgesellschaften zu gründen und lokalen Investoren sowie weiteren Partnern Beteiligungen anzubieten. Die Zukunft Grüne Gase nutzt dafür bestehende und neue Kontakte, um frühzeitig Investoren zu gewinnen. Zudem werden Fördermöglichkeiten evaluiert.
Transparente Kommunikation
Ein erfolgreiches lokales Energiekonzept braucht einen starken Rückhalt bei Einwohnern und Unternehmen vor Ort. Wir setzen von Beginn an auf eine klare Kommunikationsstrategie. Auf Veranstaltungen vor Ort machen wir Planung und Bau unserer Energiewandlungsanlagen für alle Beteiligten nachvollziehbar. Neben Informationen bieten wir Möglichkeiten zum Dialog.
Erneuerbar und dezentral
Energiewandlungsanlagen werden insbesondere auf dem Land entstehen, wo erneuerbare Energie verbrauchernah produziert wird. Mit unserem Konzept soll die Energie möglichst auch vor Ort genutzt werden.
Die Umwandlung von Strom in Gase (Power-to-Gas) ermöglicht die Speicherung von erneuerbar erzeugtem Strom. Bei Bedarf, wenn kein grüner Strom zur Verfügung steht, kann das Gas wieder rückverstromt werden. So können Kohle- und Atomstrom jederzeit durch klimafreundliche Energie ersetzt werden.
Power-to-Gas ist ein Schlüssel in der so genannten Sektorenkopplung. Das bedeutet, dass die verschiedenen Energiesektoren – Strom, Wärme und Mobilität – miteinander verzahnt werden. So tragen unsere Energiewandlungsanlagen auch dazu bei, klimaschädliche Kraftstoffe im Verkehr zu ersetzen, indem wir überschüssigen Wind- und Sonnenstrom zur Herstellung von synthetischen Kraftstoffen, so genannten E-Fuels, nutzen.
Bei den Umwandlungsprozessen in unseren Energiewandlungsanlagen entstehen zudem große Mengen Wärmeenergie. Diese kann dem System entnommen und einem Nahwärmenetz zugeführt werden. So tragen Energiewandlungsanlagen auch dazu bei, fossile Brennstoffe im Wärmesektor zu ersetzen.
Informationen zum Download
Kurz und kompakt zusammengefasst erhalten Sie alle Informationen zur Energiefabrik und zu unserem Unternehmen auch in unserer Imagebroschüre.
Chancen
Dezentrale Versorgungskonzepte machen unabhängiger vom Netz und stehen somit für eine hohe Versorgungssicherheit. Zudem gibt es weniger Transportverluste. Das System ist effizienter.
Dezentralität bietet auch wirtschaftliche Chancen für ländliche Regionen. Zusätzliche Arbeitsplätze entstehen, Steuereinnahmen von Kommunen steigen.
Dezentral heißt auch, dass wir möglichst ausschließlich regional erzeugten Grünstrom nutzen und dass auch das für eine Methanisierung benötigte Kohlenstoffdioxid möglichst aus einer biogenen Kohlenstoffquelle in der Region, zum Beispiel aus einer örtlichen Biogasanlage, stammt. Auch die regenerativen Kraftstoffe und grünen Gase sollen, wenn möglich, an regionale Abnehmer vertrieben werden.
Wirtschaftlich und nachhaltig
Energiewandlungsanlagen können entstehen, wo signifikante Mengen erneuerbarer Energie erzeugt werden, zum Beispiel in der Nähe von Wind- und Solarparks, und in räumlicher Nähe zu Verbrauchern wie Ortschaften oder Gewerbegebieten. Der wirtschaftliche Betrieb einer Energiewandlungsanlage wird aktuell noch durch komplexe regulatorische Rahmenbedingungen erschwert, beispielsweise durch Umlagen und Abgaben. Daher streben wir in unseren Projekten derzeit noch Investitionsförderungen an.
Deutschland fördert den Markthochlauf von Wasserstofftechnologien mit Milliardeninvestitionen und will so europa- und weltweit zum Technologie- und Marktführer auf diesem Gebiet werden. Auch die Länder unterstützen die Bemühungen. In Zukunft, davon sind wir überzeugt, können solche Anlagen auch kommerziell betrieben werden. Sinkende Erzeugungskosten, steigende CO2-Preise und optimierte rechtliche Rahmenbedingungen werden das möglich machen.
Vorteile
- Lokale Energieversorgung, unabhängig von Energieimporten
- Langfristig sichere und stabile Energiepreise
- Beitrag zum Klimaschutz und Imagegewinn
- Steigerung der regionalen Wertschöpfung (zusätzliche Gewerbesteuern und Arbeitsplätze)
- Höhere Attraktivität für Neuansiedlungen
- Möglichkeiten der finanziellen Beteiligung von Bürgern an der Energiewende